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Niedersächsische Wirtschaftsgespräche der UVN: Herausforderungen für unser Industrieland – Sperrfrist 18 Uhr

22. Mai 2017

Mit der Continental AG und der Volkswagen AG sind zwei der führenden Akteure der globalen Autoindustrie in Niedersachsen beheimatet. Gerade dieser Industriezweig hat mit Mobilitätsdienstleistungen, autonomem Fahren, Elektromobilität, der Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur sowie sich wandelnde Anforderungen an Arbeitsplätze und Arbeitsweisen viele Zukunftsthemen gleichzeitig zu meistern. Über die Perspektiven der Branche, der beiden Unternehmen und die Auswirkungen auf den Industriestandort Niedersachsen diskutieren wir mit den Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar Degenhart und Matthias Müller.

Im Folgenden finden Sie O-Tone zu den Kernaussagen in der Reihenfolge der Reden – Sperrfrist 18 Uhr:

Werner M. Bahlsen, Präsident der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN):

„Die deutsche Wirtschaft wächst weiter. Allein im April gingen Waren im Wert von 118 Mrd. Euro ins Ausland. „Made in Germany“ ist und bleibt führend in der Welt. Damit das so bleibt, müssen wir die richtigen politischen Weichenstellungen setzen: 1. eine deutliche Steuer- und Abgabensenkungen, 2. sinnvolle Investitionen in unsere Infrastruktur und 3. die Konsolidierung unserer Staatsfinanzen in Bund und Ländern. Trotz aller Mehreinnahmen dürfen sich unsere Landes- und Bundespolitiker jetzt nicht zu teuren Wahlgeschenken verleiten lassen! Wir müssen Maß und Mitte halten zwischen Investieren und Konsolidieren.“

Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer, Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN):

„Niedersachsens Handelsbilanz der letzten Jahre ist ausgeglichen. Erst seit 2013 übersteigen unsere Exporte die Importe. Wichtig ist, dass wir uns wieder verstärkt auf die Kriterien des Stabilitätsgesetzes besinnen: Danach sind die Ziele unserer Wirtschaftspolitik die Stabilität des Preisniveaus, ein hoher Beschäftigungsstand, ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie das stetige und angemessene Wirtschaftswachstum. Es gilt daher nun mit klugen politischen Entscheidungen die Binnenkonjunktur anzukurbeln und die Investitionen in Verkehrs-, Breitband- und Energieinfrastruktur zu erhöhen. Nur so können wir auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben. Gerade mit Blick auf die stetig steigende Produktion von Automobilen in China und Asien wird diese Frage essentiell für den Produktionsstandort Deutschland sein.“

Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG:

„Autos werden in Zukunft rein elektrisch, voll vernetzt und automatisiert fahren. Aber das ist nicht der einzige Wandel, der gerade abläuft. Denn der Verbrennungsmotor hat seinen Zenit tatsächlich erst noch vor sich. Bis dahin können wir ihn durch Teilelektrifizierung, zum Beispiel mit unserem 48 Volt System, noch viel effizienter machen. Erst nach 2025 erwarten wir einen langsamen Rückgang von Direkteinspritzern und Selbstzündern.

Die derzeitigen Diskussionen rund um die Einschränkung des freien Handels, in Europa und überall auf der Welt, verfolgen wir aufmerksam und mit Sorge. Continental hat ihren Ursprung in Hannover. Unsere Technologien und Produkte produzieren und verkaufen wir heute aber weltweit. Seit 100 Jahren wissen wir: Freihandel sichert Arbeitsplätze und schafft für alle beteiligten Nationen mehr Fortschritt und Wohlstand. Protektionismus dagegen verringert all dies. Ohne Freihandel wäre unsere lebensrettende Technologie auf manchen Märkten entweder gar nicht verfügbar oder so teuer, dass sie keiner kaufen kann.“

Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns:

„Deutschlands wirtschaftliche Stärke ist die Stärke seiner Industrie. Sie ist Grundlage des stabilen Wirtschaftswachstums und sie ist Jobmotor. Das kann so bleiben, wenn wir traditionelle Fähigkeiten mit neuen Kompetenzen verbinden.

Der Volkswagen Konzern wird vom Automobilhersteller zu einem weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität. Um in dieser Welt erfolgreich zu sein, müssen wir neu denken und neu handeln. Dinge einfach ausprobieren, auf die Gefahr hin, auch mal zu scheitern: Das beschreibt für mich den Kern von Unternehmertum.“

Wir danken der Volkswagen AG und der Continental AG für ihre Unterstützung!

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