Presse

Stop! Kein Überbietungswettbewerb beim Mindestlohn

24. Juli 2020

An der Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, den Mindestlohn möglichst bald auf 12 Euro je Stunde anzuheben und der Mindestlohnkommission dazu neue Vorgaben zu machen, üben die UVN heftige Kritik. Dazu UVN-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Müller:

Lohnfindung ist immer noch Sache der Tarifparteien. Das Verfahren der Mindestlohnkommission hat sich bewährt. Der Vorschlag von Bundesarbeitsminister Heil ist das Schreckgespenst, vor dem wir immer gewarnt haben. Politik mischt sich frei von tariflichen Überlegungen in die Lohnfindung ein, startet einen politischen Überbietungswettbewerb und stellt damit die Existenz von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden in Frage.

Lohnfindung ist immer noch Sache der Tarifparteien. Das an der allgemeinen Tarifentwicklung orientierte Verfahren der Mindestlohnkommission hat sich bewährt. Wer das in Frage stellt, erweist der deutschen Sozialpartnerschaft einen Bärendienst.

Wir stecken in einer der schwersten Wirtschaftskrisen. Jetzt über einen Mindestlohn von 12 Euro zu sprechen ist völlig realitätsfern. Unternehmen und Arbeitsmarkt stehen vor riesigen Herausforderungen. Ein wachsender Mindestlohn, der sich noch dazu nicht einmal mehr an Tarifverträgen orientieren würde, würde alle Brücken in den Arbeitsmarkt einreißen.

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