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UVN: EEG-Umlage gehört abgeschafft

16. Oktober 2017

Am heutigen Montag haben die vier Übertragungsnetzbetreiber die EEG-Umlage für das Jahr 2018 vorgestellt. Entsprechend sinkt die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz um circa 1,3 Prozent auf 6,79 Cent pro Kilowattstunde. Hierzu sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.:

„Wir dürfen jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bei den sinkenden Kosten für die EEG-Umlage handelt es sich um eine Momentaufnahme. Sie ist unter anderem auf die leicht angestiegenen Börsenstrompreise zurückzuführen. Die sich verändernden Rahmenbedingungen sorgen schon 2019 dafür, dass die Belastungen wieder steigen. Anstatt den kurzfristigen Effekt der sinkenden EEG-Umlage als Erfolg zu verbuchen, sollte das eigentliche Problem behoben werden. Der Strompreis darf durch die Umlage nicht künstlich in die Höhe getrieben werden. Wenn mittlerweile Offshore-Projekte wie der Windpark ‚He Dreiht‘ in der Nordsee ohne Umlage auf eigenen Beinen stehen können, ist es Zeit, die Anschubförderung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückzufahren.“

Eine unter anderem von den UVN in Auftrag gegebene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft hatte bereits unmittelbar nach der letzten Reform des EEG ergeben, dass der Scheitelpunkt bei der EEG-Umlage längst noch nicht erreicht ist. Inzwischen zeigen alle Berechnungen, dass die damals geäußerten Befürchtungen wohl eintreffen. Nach der Stagnation 2018 rechnen die meisten Experten mit einem Anstieg der EEG-Umlage auf 7,5 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2019.

„Entgegen aller politischer Beschwichtigungsversuche können das novellierte EEG 2017 und das Ende der Förderung alter Anlagen ab 2020 den kräftigen Kostenschub der nächsten Jahre nur verlangsamen, aber keinesfalls bis 2025 stoppen oder gar umdrehen. Hinzu kommt außerdem, dass die Politik viele EEG-Nebenkosten über die Netzentgelte umlegt – mit der Folge, dass hier die nächste Kostenlawine auf die Stromverbraucher zurollt. Für stromintensive Industriebetriebe in Niedersachsen haben sich die Netzentgelte in den letzten zwei Jahren nahezu verdoppelt. Das entspricht nahezu dem Preis, den die Konkurrenz in den USA insgesamt für Strom bezahlt. Der einzige Ausweg aus der EEG-Kostenfalle ist ein schnellstmögliches Ende neuer Subventionszusagen“, so Dr. Volker Müller weiter.

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