Presse

UVN: Harter Brexit würde Niedersachsens Wirtschaft besonders treffen

16. Januar 2019

Folgen für Chemie- und Automobilindustrie, Landwirtschaft und Fischerei. 

  • May verliert Abstimmung in London höher als gedacht 
  • Die Unsicherheit wächst weiter. Unternehmen hängen in der Luft.  
  • Niedersachsen ist besonders betroffen. 

Zum Thema Brexit sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN): „Niedersachsen ist durch sehr enge Handelsbeziehungen besonders betroffen: 200 Unternehmen aus Niedersachsen haben Niederlassungen dort, 1.500 Unternehmen pflegen geschäftliche Beziehungen dorthin. 

Die Gefahr eines harten Brexits ist nach der deutlich verlorenen Abstimmung in London weiter gestiegen. Die sich hinziehenden Abstimmungen und Verhandlungen sind nicht nur nervenaufreibend, sondern ein Bremsklotz für Investitionen. Wirtschaft braucht Stabilität und verlässliche Rahmenbedingungen, um planen zu können. Die Unternehmen wollen sich vorbereiten, wissen aber gar nicht, worauf genau. Die Zeit arbeitet gegen uns.

Konkrete Folgen für Niedersachsen sind:  

  • Medikamente und chemische Stoffe, die im Vereinigten Königreich für den Vertrieb in der EU registriert wurden, dürfen bei einem harten Brexit sofort nicht mehr ohne Weiteres in der EU verkauft werden.
  • Die niedersächsische Landwirtschaft muss mit Grenzkontrollen rechnen: 18 Prozent der deutschen Agrarexporte nach UK kommen aus Niedersachsen.
  • Für Deutschland werden ca. 31 Prozent weniger Auto-Exporte nach Großbritannien erwartet. Hierzulande kann das rund 18.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie kosten. Das Automobilland Niedersachsen würde das besonders spüren.
  • Die Gewässer der Nordsee, die Großbritannien für sich beansprucht würden für niedersächsische Fischer gesperrt.

Wenn Frau May das Misstrauensvotum nicht übersteht, könnten Neuwahlen die Tür öffnen für einen Wahlkampf, bei dem die Briten sich je nach Parteiposition für oder gegen den Brexit entscheiden können.“

Im Download finden Sie einen aktuellen Brexit-Leitfaden für die deutsche Wirtschaft, Quelle: BDA 2018/2019

< Zurück zur Übersicht