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UVN: Verordnung zur Home-Office-Pflicht ist bürokratischer Aktionismus 

20. Januar 2021

Bundesarbeitsministerium plant Verordnung zu verpflichtendem „HomeOffice 

  • Mobile Arbeit kann nur in den Betrieben entschieden und organisiert werden 
  • Flächendeckende Breitbandkapazitäten fehlen 
  • Kontrollen der Umsetzung bei den Landesverwaltungen beginnen 

Zur „Home-Office“-Pflicht sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN)Eine Verordnung zur Home-Office-Pflicht aus dem Bundesarbeitsministerium ist bürokratischer Aktionismus. Es gibt keine verlässlichen Zahlen zur realen Nutzung von mobilem Arbeiten und Home-Office, weil die Unternehmen das mit ihren Beschäftigten regeln. Was konkret an mobiler Arbeit möglich ist, kann nur in den Betrieben entschieden und organisiert werden. Praxisferne Vorgaben erschweren die Arbeit in ohnehin schwierigen Zeiten. Außerdem hat es der Staat verpasst, die Breitbandkapazitäten flächendeckend auszubauen, damit mobiles Arbeiten und Home Schooling parallel überall möglich sind.  

 Unstrittig ist: Bei hohen Infektionszahlen wird es keine komplette Erholung der Wirtschaft geben. Für die Wirtschaft ist wichtig, dass die getroffenen Maßnahmen erfolgreich und schnell die Infektionszahlen senken. Die Industrie muss unbedingt weiterlaufen. Deshalb investieren unsere Unternehmen umfangreich in Hygiene- und Abstandsmaßnahmen. Und deshalb haben wir Unternehmerverbände alle Arbeitgeber aufgerufen, da wo es möglich ist, mobiles Arbeiten zu ermöglichen:  

  • Ende Oktober gemeinsam mit dem Niedersächsischen Sozialministerium 
  • vor einer Woche noch breiter mit der Landesregierung und den Gewerkschaften
  • auf Bundesebene gemeinsamer Aufruf vom Bundespräsidenten mit dem Arbeitgeberpräsidenten und Gewerkschaften 

 Doch die Home-Office-Pflicht scheint eine fixe Idee von Bundesarbeitsminister Heil zu sein. Gerne hätte er sie schon unabhängig von der Pandemie als Gesetz durchgesetzt. Ministerpräsident Weil formuliert es nur als Bitte an die Arbeitgeber, aber ich bin gespannt darauf, wie die Landesverwaltungen mit ihrem besonders hohen Anteil an Büroarbeitsplätzen mit gutem Beispiel vorangehen. Dort kann Minister Heil gerne mit seinen Kontrollen beginnen.“ 

 

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