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UVN: Digitalpakt-Gerangel gefährdet berufliche Bildung

30. Januar 2019

„Wir verspielen den Wettbewerbsvorteil, den wir mit dem Modell der dualen Ausbildung immer hatten.“

  • Über 5 Milliarden Euro für digitale Bildung sind blockiert.
  • Land verschläft Digitalisierung in den Schulen.
  • Sorgen, dass die berufliche Bildung unter die Räder kommt.

Der Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern diskutiert über den Digitalpakt für die Schulen. Über 5 Milliarden Euro für die digitale Bildung können nicht ausgegeben werden, weil über die Grundgesetzänderung gestritten wird. Dazu sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN): „Wir machen uns erhebliche Sorgen, dass die berufliche Bildung unter die Räder kommt. Unsere Schulen sind zu schlecht ausgestattet. Und das in Zeiten, in denen die Digitalisierung die Arbeitswelt grundlegend verändert.

In der Ausbildung sind neue Fähigkeiten und Kompetenzen gefragt. Wir können uns nicht leisten, die Digitalisierung in den Schulen zu verschlafen. Die Unterrichtsversorgung in berufsbildenden Schulen ist mit 90 Prozent am niedrigsten. Wir gefährden damit unser einzigartiges Modell der dualen Berufsausbildung, anstatt es zu stärken. So riskieren wir, einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Rest der Welt zu verspielen.

Die Situation ist absurd: Das Geld für die Digitalisierung der Bildung ist da, aber das Land kann es nicht ausgeben, weil der Digitalpakt festhängt. Das dauert alles zu lange! Das Land muss schon jetzt Gelder freigeben für die Netzanbindung der Schulen, für ihre Ausstattung und für die Weiterbildung der Lehrer. Es nützt nichts, nur in Sonntagsreden Förderung zu versprechen. Bis die Lehrpläne überarbeitet und im Unterricht angekommen sind, dauert es sowieso noch einige Jahre.“

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